Hallo zusammen,
mittlerweile sind wir wohlbehalten bei unserem Wwoofing-Platz angekommen und haben uns vom Abel Tasman Track gut erholt.
Wir hatten auf unserem MultiDay-Track insgesamt richtig Glück mit dem Wetter, 3 von 4 Tagen war schönster Sonnenschein und nur an Tag 2 gab es etwas Regen, aber es war trotzdem nicht kalt und Abend, pünktlich zum Zeltaufbau, kam dann auch wieder die Sonne heraus.
Die Wanderung führte uns an Tag 1 an wunderschönen goldenen Sandstränden vorbei. Unsere Mittagspause verbrachten wir dann auch an einem solchen. Dort konnte man bei Flut gemütlich durchs Wasser spazieren und es sich auf Sandbänken im Wasser gut gehen lassen. Bei Ebbe zog sich das Wasser dann im Verlauf des Nachmittages sehr weit zurück und viele Strandbesucher, die mit ihren Booten da waren, mussten dann auch schnell den Heimweg antreten. Die nächsten 2h Wanderung zu unserer ersten Übernachtung zogen sich aber trotz der erholsamen Mittagspause noch lange hin, da es doch sehr warm war. Im Camp angekommen gab es dann eine (kalte) Outdoordusche, sodass man wenigstens das Salz von der Haut spülen konnte und nicht mit Meergeruch in den Schafsack gehen musste.
Früh am morgen weckte uns dann an Tag 2 zwar noch die Sonne, aber schon kurz nach dem Aufstehen fing es leicht zu regnen an. Unser Frühstück für die nächsten 3 Tage war übrigens auch sehr genügsam, es bestand aus Käse, Nutella und Brot. Gut gestärkt wanderten wir dann dem Regenbogen entgegen. Als allgemein nervig empfunden wir immer den Tageseinstieg, da man gleich früh einen enormen Anstieg zu bewältigen hatte, weil sich die Camps ja am Strand befinden und man von dort wieder hoch in die Berge muss. Tag 2 war eher geprägt von vielen kleinen und glasklaren Bächen in dichtem Busch. Ein Highlight war dann noch die echt lange und hohe Hängebrücke über einem großen Fluss, aber danach waren wir wieder richtig glücklich, im Camp angekommen zu sein und diesmal gab es auch ein Essen, was unter Campern durchaus den Namen Festmahl verdient. Manu kochte (in 3 Durchgängen) Nudeln mit Tomatensauce und Würstchen auf unserem Campingkocher mit einer Gasflamme. Wir entschieden uns danach noch eine kleine Strandwanderung bei Ebbe zu machen und wurden überrascht, denn am Ende der Bucht sahen wir eine große Gruppe von Delfinen schwimmen, die freudig im Wasser herumsprangen. Das machte besonders Manu total glücklich, da er in NZ seine Liebe zu Meerestieren neu entdeckt hat.
An Tag 3 erwartete uns das schwierigste und längste Wegstück des Tracks. 13,4km hören sich zwar erstmal nicht so viel an, aber mit einem vollgepackten Rucksack war bei dieser Hitze jeder Schritt eine Herausforderung. Kurz vor Ende hatten wir nochmal die Möglichkeit einer atemberaubenden Aussicht auf die durch die zunehmende Ebbe entstehenden Sandbänke in türkisblauem Wasser – wie im Paradies. Das letzte Camp war leider besonders von Mücken und Sandflys belagert, sodass die Nacht etwas unruhig war. Sandflys sehen aus wie Obstfliegen, treten aber in Schwärmen auf und beißen liebend gern. Das Resultat ist dann immer eine über Tage juckende rote Schwellung auf der Haut, also nicht sehr angenehm.
Am letzten Morgen klingelte unser Wecker schon um 5 Uhr in der Früh, da wir das sogenannte „Awaroa Inlet“ bei Ebbe überqueren mussten. Das war schon abenteuerlich, denn obwohl wir fast pünktlich zum Höhepunkt der Ebbe das Inlet überquerten, blieben unsere Füße nicht ganz trocken. Es ist schon lustig auf einem Teil des Meeresbodens zu laufen, auf dem sonst ca. 3m Wasser sind, so kann man auch das ein oder andere kleine Meerestier sehen, z.B. Krebse für Manu. Nach der Überquerung liefen wir noch knapp 2h bis zum Endpunkt unserer Wanderung, wo wir uns dann mit den Resten ein reichhaltigeres Frühstück machten. Ein besonderes Highlight war dann noch unsere Fahrt zurück zum Startpunkt mit dem Wassertaxi. Die See war etwas unruhig, jedoch hinderte das unsere Skipperin nicht, das kleine Schnellboot mit 19 Mann an Board und 250PS unterm Arsch ohne Gnade durch die Wellen zu prügeln. Das schöne daran war, dass wir unterwegs vom Wasser aus nochmal auf alle Strände und Camps zurückblicken konnten.
Am Ende des Tages gönnten wir uns einen riesengroßen Burger in einem beliebten Imbiss, auf den wir 1h warten mussten, was sich aber sehr gelohnt hatte. Die Wanderung war wunderschön, aber dennoch nicht so einfach zu bewältigen, wie wir vorher gehört hatten, denn es gab einige schwere Anstiege, die du ohne Gepäck sicher schneller bewältigen könntest, die aber mit Isomatte, Zelt, Verpflegung, Gaskocher und 5l Wasser ziemlich herausfordernd waren. Am Ende sind wir sehr stolz, dass wir unseren ersten GreatWalk so gut und ohne Komplikationen gemeistert haben.
Grüße in die Heimat,
Manu und Josi
16.1.2017
Tag 1: Marahau - Anchorage, 12,4km, 4h
Tag 2: Anchorage - Bark Bay, 11,5km, 4h
Tag 3: Bark Bay - Awaroa, 13,5km, 4h 30min
Tag 4: Awaroa - Totaranui, 7,2km, 2h 20min