Hallo Heimat!
Da sind wir mal wieder. Und natürlich haben wir wiedereinmal viel zu berichten!
Es hat sich für uns ein kleiner Alltag hier im Hostel ergeben und wir fühlen uns wie Zuhause.
Wir haben eine tolle Gruppe an Freunden und der Sommer lässt die Laune gleich doppelt steigen.
Wir arbeiten nicht mehr in der Spargelfabrik, da die Saison des grünen Spargels vorrüber ist.
Es wurden immer weniger Stunden an Arbeit und unsere Reisekasse konnte dadurch auch nicht wirklich gefüllt werden. Das war ein sehr bedrückendes Gefühl, da man nicht genau wusste wie es weiter gehen soll und die freien Tage die wir ab und zu hatten waren leider sehr langweilig. Wir entschossen also etwas neues zu beginnen und nun arbeiten wir auf dem tollsten Apple Orchard der Welt!
Wie mit der Spargel Arbeit hatten wir solch ein Glück! Denn eigentlich wird der Apple Thinning Job per Contract bezahlt. Das heißt du wirst per Baum bezahlt und wenn du eben mal einen schlechten oder zu heißen Tag erwischst und zu langsam bist, erreichst du nicht mal den Mindestlohn.
Aber wir, ja wir werden per Stunde bezahlt und müssen uns also keine Gedanken machen.
Aber was ist Apple Thinning eigentlich? Thinning kommt von thin – Englisch: dünn – also ausdünnen. An den Apfelbäumen hängen viele kleine Äpfel. Da es aber zu viele sind, müssen viele abgepflückt werden. Große Trauben müssen ausgedünnt werden oder zu volle Äste entlastet werden. Für das alles braucht man eine betimmte Technik. Wir haben den Dreh mittlerweile raus und können recht schnell arbeiten. Um mal die Größenordnung zu begreifen, in der wir dort Äpfel pflücken: Ein „ungethinnter“ Baum würde im Schnitt 4000 Äpfel produzieren – wir reduzieren die Anzahl um mehr als den Faktor 10, d.h. ein Baum soll zwischen 300 und 400 Äpfeln abwerfen.
Bei 27 Grad und Sonne ist es irgendwann ziemlich anstrengend, zumal man die Leiter rauf und runter steigen muss. Aber wir passen gut auf uns auf, trinken sehr viel und cremen uns ein.
Auch unser Boss passt sehr gut auf uns auf. Er kontrolliert nicht nur unsere Reihen und sagt uns, was besser gemacht werden soll, nein, er spendiert manchmal ein Feierabendbier oder auch ein Samstagsfrühstück mit Kaffee und Kuchen.
Wir arbeiten 6 Tage die Woche, 10 Stunden am Tag. Wir kommen also Abends nach Hause, duschen, gehen wenn nötig einkaufen, kochen und schlafen. Ihr seht also - es bleibt nicht mehr viel Zeit um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen.
Natürlich müssen wir auch langsam unsere Reise planen. Wellington ist schon gebucht und unsere Fähre auch.
Im Januar werden wir ein großes Highlight erleben. Wir werden einen der Great Walks laufen. Dies sind die schönsten Wanderwege Neuseelands, für die man immer auch mehrere Tage benötigt. Der Abel Tasman Track, im Norden der Südinsel, ist berühmt für seine Seelöwen, Pinguine, Vögel und das kristallklare Wassser und wir freuen uns schon unglaublich auf die Tage in der Natur.
Die Great Walks sind heiß begehrt und wir hatten Glück noch die letzten Plätze auf dem Campingplatz zu bekommen.
Wir wollen unbedingt noch einen mehrtägigen Great Walk im Süden der Südinsel wandern - also Drückt uns die Daumen, dasss wir da auch noch Plätze in den Hütten bekommen.
Es ist ein gutes Gefühl bald wieder zu reisen und viel zu erleben.
Aber jetzt genießen wir erstmal die heißen Vorweihnachtstage und wünschen euch eine gute Heizung oder einen flackernden Kamin.
Bis bald,
Josi und Manu
12.12.2016