Hallo,
Und schon wieder ist einige Zeit vergangen und wir haben wieder viel zu berichten.
Nach unserem Wwoofing Platz sind wir hoch in den Norden gefahren - zur Golden Bay. Unterwegs sind wir durch ein kleines Hippie Dörfchen gefahren, welches sich den Ruf wirklich verdient hat. Wir schlenderten durch die zahlreichen Geschäfte und durchstöberten alle Armbandkästchen, Stofftaschen und Tanktops. Eine wirklich ausgefallene Kultur, die uns noch unerwartete Ärgernisse einbringen würde.
Aber erstmal freuten wir uns auf die Ankunft in Collingwood, einem Ort mit nicht mehr als 300 Einwohnern. Dort trafen wir uns mit alten Bekannten aus der Eco Lodge. Jan und Ina haben mittlerweile schon die Südinsel gesehen und sind gerade auf dem Rückweg nach Auckland. Sie erzählten uns viel über die Südinsel und gaben uns einige Tipps für unsere Weiterreise. Es war ein wirklich schöner Abend. Wir sprachen über „alte Zeiten“ in der Eco Lodge und konnten auf gemeinsam erlebte Zeiten zurückblicken.
Am nächsten Morgen begrüßte uns zum ersten Mal der Regen (nach drei Wochen!!!!!), aber Jan und Ina nahmen uns zum Frühstück in ihrem Campervan auf.
Nun hieß es zum zweiten mal „Auf Wiedersehen“ sagen und ab ging es zum nördlichsten Punkt der Südinsel und zum Farewell Spit.
Unsere Wanderung am Farewell Spit verlief etwas anders als geplant. Statt 1,5h Wanderung wurden daraus 4h. Mit ungenügend trinken und snacks und ohne die lebenswichtige Sonnencreme. Obwohl die Sonne an diesem Tag nicht zu sehen war fuhren wir mit einem starken Sonnenbrand zum Camp zurück. Warum können die Neuseeländer ihre Wanderwege nicht einfach ordentlich markieren?!?
Trotzdem war die Wanderung durch die Sanddünen ein tolles Erlebnis, welches man in Neuseeland nicht verpassen sollte.
Am 1. Februar ging unsere Reise weiter Richtung Süden. Wir wollten noch einige Sehenswürdigkeiten auf dem Weg mitnehmen, welche uns Elspeth, unser Host vom Wwoofing, empfohlen hatte.
Wir folgten also der Ausschilderung und fuhren dann ungefähr eine Stunde eine Gravelroad entlang, die nur für normale Autos geeignet und für Wohnmobile oder gar Vans mit Anhänger verboten war.
Nach ca. einer Stunde standen wir dann im Stau. Vor und hinter uns Wohnmobile und Vans mit Anhänger, und neben uns der Abgrund.
Wir wussten nicht, was hier am Ende der Welt sooooo berühmt sein sollte. Aber dann ging mir ein Licht auf: Hier findet vom 1. -8. Februar das sogenannte „Luminate“-Festival statt. Ein Hippie Festival mitten im Niemandsland ohne Strom und Netz.
Wir warteten und warteten- unsere Laune verbesserte sich nicht wirkich und als wir dann endlich durch das Festival Gelände durchfahren konnten erwartete uns eine nicht wirklich spektakuläre Sehenswürdigkeit. Der Weg zurück war mühsam. Die Schlange hatte sich eher verlängert als verkürzt und die Gravel Road war einfach viel zu schmal für die großen Hippie Vans und ab und zu musste ich meine Augen schließen, um Manu nicht laut meine Angst mitzuteilen.
Nun unsere Gedanken: WARUM findet dieses Luminate an einem Ort statt, wo die Zufahrt so gefährlich ist? Warum warum warum war das Festival nicht ausgeschildert und keine Angabe für die Länge der Gravel Road gemacht?!?!
Gut, mittlerweile haben wir uns wieder beruhigt und konnten durch diese Erfahrung nur wieder mal lernen, Ruhe zu bewahren.
Wir kamen spät am Abend in Saint Arnaud an, wieder einem Ort mit nicht mehr als 300 Einwohnern.
Aber Saint Arnaud ist das Tor zu den Neuseeländischen Alpen. Und bekannt für das legendäre Foto am Lake Rotoiti.
Endlich, nach 3 Wochen goldenem Sandstrand, sahen wir die langersehnten Berge.
Unser Hostel erinnerte mich an eine Pension in Östrreich. Es roch nach Wanderstiefeln und überall standen große Wanderrucksäcke und Wanderstöcke.
Uns kribbelte es also richtig in den Füßen und am Freitag den 3. Februar unternahmen wir eine 14km lange Wanderung, bei welcher wir insgesamt 2km an Höhe überwunden haben und als Belohnung eine wunderschöne Aussicht auf den See Rotoiti und die Alpen mit etwas Schnee auf den Gipfeln hatten.
Der Aufstieg war ziemlich Mühsam und wir haben jetzt immer noch Muskelkater, aber wenn man an seinem Ziel angekommen ist, ist aller Schmerz vergessen und man ist einfach nur glücklich.
Cheers,
Josi
6.02.2017