Nun neigt sich unsere erste kleine Reise dem Ende zu. Wie man den Bildüberschriften entnehmen kann, waren wir in Mahia Beach, Gisborne und Tauranga an der Ostküste, Rotorua im Landesinneren und von dort ging es weiter an die Westküste, nach New Plymouth. Auf der Rückreise nach Hastings haben wir in Taupo Halt gemacht und den größten See Neuseelands, Lake Taupo, bewundert.
Unsere Rennsemmel hat uns stets gut und sicher die sommerrodelbahnähnlichen Serpentinen rauf und runter gebracht. Wir sind zwar immer nur die großen StateHighways gefahren (SH), weil uns empfohhlen wurde, alle anderen Straßen nicht zu benutzen, da diese vom Profil her eher dem Breiten Weg in Krauschwitz entsprechen, aber auch die SHs sind, wenn überhaupt, nur Ansatzweise mit deutschen Landstraßen vergleichbar.
Insgesamt hat uns die Reise natürlich sehr gut gefallen, denn wir haben sehr viel über Land und Leute gelernt und viel gesehen und sind auch viel mit anderen Menschen in unseren Unterkünften in Kontakt gekommen. Dabei ist festzustellen, dass wir hier nicht die einzigen Deutschen sind und es sich teilweise sogar als schwer herausstellt, mal mit Anderssprachigen in Kontakt zu kommen. Zum Glück trafen wir aber auch Leute aus Slowenien, Kanada, USA, UK, Belgien, Tschechien, Süd Korea und Argentinien.
Das Wetter war uns in den meisten Orten hingegen nicht wirklich freundlich gesinnt. Wir erleben hier einen Frühling der kalt, nass und richtig ungemütlich ist. Doch das hinderte uns nicht daran, schöne Wanderungen, Strandbesuche und andere Aktionen zu unternehmen.
Besonders schön war die Wanderung auf den Mount Maunganui in Tauranga und der wunderschöne Strandspaziergang, bei dem wir für uns unbekannte und wunderschöne Muscheln gesehen haben. Auch die Canopy Tour durch den Regenwald in Rotorua und die faszinierenden Geysire werden uns noch lange im Gedächtnis bleiben.
In Rotorua haben wir eine Maori Village Tour gemacht. Von der erhofften wir uns einen tieferen Einblick in Geschichte und Lebensweise der Maori, letztendlich war es aber einfach nur eine Art „Touristenabfertigung“.
Nach New Plymouth sind wir, wie die meisten, mit der Hoffnung gefahren, den Vulkan Mount Taranaki in voller Pracht sehen zu können, doch leider auch bei gutem Wetter war der Berg nicht komplett wolkenfrei, sodass wir ungehinderte Sicht gehabt hätten. Mount Taranaki ist der höchste Berg der Nordinsel.
In Taupo war es unser größter Wunsch, die schönste Tageswanderung der Welt (nach Lonely Planet), das Tongariro Alpine Crossing, zu machen, doch leider war der Track aufgrund des Wetters ersteinmal gesperrt und bei Regen und Sturm ist eine Hochgebirgswanderung ja sowieso keine gute Idee. Wir haben uns dazu entschlossen, irgendwann nocheinmal einen Wochenendtrip nach Taupo zu machen, um dann die Wanderung bei schönstem Sommerwetter genießen zu können.
Taupo werden wir wohl nie in unserem Leben vergessen. Besonders Manu nicht.
Am letzten Tag unserer Reise gingen wir zu den sogenannten „Hot Pools“. Ein kleiner Bach fließt in den Waikato River und ist warm wie eine Badewanne. Also auch bei 15 Grad einen Besuch wert. Dort trafen wir auf Fredrik und Malin aus Norwegen und Schweden. Wir unternahmen eine kleine Wanderung. Wirklich nur eine kleine. Nach ca 10 Minuten wandern und klettern ist Manu mit den Kopf an einen Stein angestoßen und hat stark geblutet.
Fredrik ist mit ihm sofort ins Krankenhaus gefahren.
Die Wunde wurde genäht und Manu geht es gut. Doch das wird wohl eine größere Erinnerungsnarbe geben. Aber die ist nicht mit Schmerz und Wut verbunden sondern eher damit, wie tolle Freunde und Helfer wir an diesem Tag hatten.
Jetzt wollen wir uns Arbeit suchen und etwas sesshaft werden, denn auch Reisen kann durchaus anstrengend sein.
Cheers,
Manu & Josi
6.10.2016