Für diesen Tag gibt es einfach keine Worte. Im englischen würden wir sagen: „AMAZING!“
Wir können euch nur sagen, dass wir am Abend nach dieser Wanderung die glücklichsten Menschen der Welt waren. Aber fangen wir mal von vorne an.
Wie ihr ja bereits wisst, wollten wir das Alpine Crossing schon vor 3 Wochen machen. Doch das Wetter machte uns damals einen Strich durch die Rechnung.
Aber dieses Wochenende erschien uns perfekt – es sollte strahlender Sonnenschein im Nationalpark werden.
Wir starteten also am Samstag Vormittag unseren ersten kleinen Roadtrip nach Taupo um Eva abzuholen. Danach ging es ins 50 km entfernte Turangi, immer dicht am Great Lake Taupo entlang.
Das Hostel begrüßte uns mit der guten Nachricht, mit Sonntag einen perfekten Tag für die Wanderung erwischt zu haben. Wir kamen mit anderen Backpackern in Kontakt, die uns einige Tipps gaben und versicherten, dass es eine tolles Erlebnis wird.
Die Nacht war ziemlich unruhig, da der Wind unaufhörlich an unsere Zimmerfenster peitschte. Da kam dann früh um 6 Uhr natürlich Freude auf…
Wir fuhren mit unserem Auto zum Endpunkt und ließen uns von dort mit einem Shuttlebus zum Startpunkt des Crossing fahren. Wir wurden über Wetterbedingungen und Pflichtkleidung aufgeklärt, hatten aber nicht wirklich alles dabei, nickten jedoch eifrig.
Wir starteten bei strahlendem Sonnenschein auf 1200 m. Auf der rechten Seite konnten wir das größte Skigebiet Neuseelands erblicken und vor uns ragte der schneebedeckte, immernoch aktive, Vulkan hervor.
Wir wanderten immer höher, der Wind wurde stärker und stärker und somit sank auch die gefühlte Temperatur deutlich.
Nach 2h überequerten wir den Red Crater und hatten eine wunderbare Sicht auf die Krater Seen. Die Farben der Seen waren ungewöhnlich und einmalig. Der Wind wehte uns inzwischen mit über 50 km/h um die Ohren und Josi hatte durchaus Probleme sich auf den Beinen zu halten.
Weiter ging es über ein schneebedecktes Aschefeld. Wir fühlten uns komisch über Schnee zu laufen, da wir uns ja vor kurzem noch am Strand des Pazifiks gesonnt hatten.
Mit einem Blick zurück auf den Red Crater, konnte man nicht wirklich fassen, wie das überhaupt möglich gewesen war, dort oben lang zu laufen.
Danach liefen wir direkt am zweiten aktiven Vulkan entlang und es brodelte und qualmte aus der Erde. Zu wissen, dass unter den Füßen alles lebt und es jeden Moment zu einem Ausbruch kommen konnte, ist natürlich kein schöner Gedankengang aber dennoch faszinierend, was die Erde erschaffen hat.
Langsam wanderten wir wieder etwas abwärts, die Sonne bekam mehr Kraft und uns wurde wieder wohlig warm.
Beim wandern ist es vorallem wichtig, nicht nur nach vorne zu schauen, sondern auch mal einen Blick nach hinten zu werfen. Man sieht sein Tagwerk aus einer ganz anderen Perspektive und ist nach 20 km und 6,5 h wandern sehr stolz auf sich. Am Ende unserer Wanderung sahen wir die zwei Berge, zwischen denen wir durchgewandert sind, in voller Pracht und im Auto konnten wir garnicht mehr aufhören, von dieser Wanderung zu schwärmen.
Wir sind uns alle drei einig, dass das mit Abstand die anstrengendste und schwerste Wanderung war, die wir in unserem Leben bis jetzt gemacht haben. Und somit verstummten die Stimmen auf der Heimfahrt und jeder dachte auf seine eigene Art und Weise an den Tag.
Eva luden wir 50 km vor Hastings ab. Sie ist nun 2 Wochen bei einer WOOFING Famiie. Das heißt sie arbeitet für Unterkunft und Essesn. Die Mutti der Famiie lud uns auf einen heißen Tee ein und wir saßen noch eine Weile am warmen Kamin und berichteten von unseren Erlebnissen.
Hier kommt mal wieder die Gastfreundlichkeit der Neuseeländer zum Ausdruck und somit fühlten wir uns wiedermal bestätigt, das richtige Land für unsere Reise gewählt zu haben.
Am Abend berichteten wir von unserem kleinen Trip und gönnten uns eine richtig schöne heiße Pizza.
Das Wochenende war genial und das Beste daran ist: Es wird noch genauso toll weitergehen, wenn wir auf die Südinsel übersetzen.
Cheers,
Manu und Josi
5.11.2016