Wwoof!

 Hey Hey,

Die letzten zwei Wochen haben wir in Mapua, einem kleinen Dörfchen neben dem Nationalpark, verbracht. Hier wurden wir von einer verrückten Patchworkfamilie gut aufgenommen und mit einem Bett und gutem Essen versorgt. Dafür mussten wir nur vier Stunden am Tag arbeiten.

Elspeth, die Herrin des Hauses, hat ein ziemlich großes Grundstück mit Weinfeldern, Gemüsegarten, Obstbäumen und kleinen Ferienhäusern, welche sie an Urlauber vermietet. Und ganz nebenbei engagiert sie sich noch freiwillig für die Lebensraumerweiterung von vielen einheimischen Tieren im Auftrag des neuseeländischen Umweltministeriums. Da kommt natürlich viel Arbeit auf und alleine mit ihrer neuseelandtypischen, unorganisierten Art schafft sie das alles niemals.

Somit hat sie sich auf der Wwoofing Webseite registriert und jeder Backpacker mit einem Working Holiday Visa kann sie anschreiben und fragen, ob sie gerade Hilfe benötigt. So wie wir es vor ein paar Wochen getan haben. Und ja- sie hatte Arbeit… und zwar mehr als genug. Yippi.

Der Großteil der Arbeit bestand aus Unkraut jäten, wässern, Pflanzen umtopfen und umpflanzen. Nicht wirklich schwere Arbeit, aber unser Rücken ist nach zwei Wochen froh über ein Ende.

Im Austausch zu unserer Arbeit wurden wir ab und zu zum Essen eingeladen. Und dann gab es wunderbare Köstlichkeiten wie Lamm oder Curry.

Wir wurden in einem kleinen Wohnwagen untergebracht und hatten unsere eigene Küche und endlich auch einen prall gefüllten Kühlschrank ohne etwas dafür zu bezahlen. Könnt ihr euch vorstellen, welch ein Paradies das war? Endlich konnte man so viel Essen wie man wollte, und musste nicht tausend mal überlegen, ob dieses Toast JETZT wirklich SINNVOLL ist.

Am Nachmittag hatten wir frei und diese freie Zeit nutzten wir, um am angrenzenden See bzw. Ausläufer vom Meer das SUP auszuprobieren. SUP bedeutet „Stand Up Paddeling“ und wir stellen uns garnicht so blöd an… zumindest nach ein paar Übungsversuchen nicht mehr.

 

Unseren freien Tag nutzten wir dazu, nocheinmal zum Abel Tasman Nationalpark zurückzukehren und eine Kayaktour zu unternehmen. Es war toll auf dem türkisblauen Wasser alle goldenen Strände zu sehen, in die Lagunen zu paddeln und die Seerobben zu beobachten.

Nach diesem Tag hätten wir aber am liebsten noch einen Tag frei gehabt.

 

Die zwei Wochen wwoofen waren eine tolle Erfahrung und wir werden das auf jeden Fall nochmal machen. Wir hatten uns zwar gewünscht, noch mehr mit den Neuseeländern in Kontakt zu kommen und zu plaudern, aber da wir unseren eigenen „Wohnbereich“ hatten, war das nicht wirklich möglich. Aber auf der anderen Seite können wir auch die Gastgeber verstehen: Jede Woche neue, fremde Menschen in dein Haus, dein Bad und an deinen Kühlschrank zu lassen, ist auch nicht einfach.

Wir werden das gackern der Gänse und das „Mäh“ der Schafe am Morgen sehr doll vermissen, freuen uns aber auch über die Weiterreise. Nun werden wir eine ganz andere Seite von Neuseeland kennenlernen: Wir verlassen die Goldenen Sandstrände und reisen die stürmische und verregnete Westküste hinunter, bis zu den Gletschern und dem im Süden liegendem Fjordland.

 

Cheers,

Josi

29.01.2017

Kayaktour 27.01.2017